Mittwoch, 23. Januar 2008

Lazy Monday und Ruby Tuesday

Nein, nein, bei Ruby Tuesday waren wir noch nicht essen, aber den lazy Monday können wir zu mindestens schon einmal abhaken.

Nachdem die Wärme nach dem kalten Sonntag zurückgekehrt ist, haben wir den Montag genutzt, um in der Sonne zu liegen und zu bräunen (Melanie) oder die lebensnotwendigen Einkäufe zu tätigen (Mikel). Die Camera für Jens ist endlich gebunkert und die Computermaus, die beim ersten Einkauf einen Defekt hatte, ist auch umgetauscht. Dafür habe ich den nächsten Kaufauftrag: einen Kopfhörer, weil der alte in meiner T-Shirt-Brusttasche verblieben ist, als Mel gestern die Wäsche gemacht hat. Einen Waschgang bei 40 Grad fand er wohl nicht so gut ... ! So kann man dann einen Lazy Monday noch zu einem spannenden Erlebnis machen.

Ernährungstechnisch haben wir uns schon wieder voll auf den amerikanischen Markt eingeschossen: Nach Maccaroni-Cheese am ersten Abend und Steaks am Sonntag, habe ich am Montag Spare-Ribs mit Cole-Slaw-Salat gemacht, der Kühlschrank war noch gut mit Barbecue-Saucen gefüllt und so war das ein lecker Abendessen. Am Dienstag dann den obligatorischen Burger auf dem Food-Court der Prime-Outlet-Mall in Ellenton, wo wir natürlich auch „zufällig“ den BigDog-Shop vom letzten Mal wiedergefunden haben. What a pitty ! Aber zum ersten Mal bei BD habe ich es geschafft, für andere (Hermann, Nina und Mel) mehr einzukaufen als für mich: Geht doch !!!! Trotzdem sind noch ein paar Shirts für mich hängengeblieben. ;-)

Apropos Dienstag; nach dem faulen Montag wollten wir gestern mal wieder was für die Bildung und den touristischen Gesamteindruck tun und sind nach Sarasota gefahren. Das sind so ca. eineinhalb Fahrstunden Richtung Norden.

Interstate-Highway fahren ist hier ein Vergnügen. Wenn ich da an die A2 morgens um 10 Uhr Richtung Ruhrpott denke, hat der Highway hier die Ruhe eines Kursanatoriums in Bad Salzuflen. Nicht, daß weniger Autos unterwegs wären; nein die Amerikaner haben einfach die Ruhe weg, was Konkurrenzkampf mit dem fahrbaren Untersatz betrifft. Wo der deutsche Fahrstil am ehesten mit Drängeln und Fahrbahn-Behaupten zu tun hat, ist hier alles viel fliessender auf den Strassen. Hier wird nicht ständig die Spur gewechselt um einen vermeintlichen Vorteil zu haben. Gut, die Breite der Autobahnen hilft natürlich auch, um ruhiger zu bleiben; man fühlt sich halt nicht so eingeengt wie auf unseren Fahrbahnen, aber der Fluß an sich ist hier ruhiger. Macht einfach mehr Spass, als ständig zu überholen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt mittlerweile bei 75 mph, das sind etwa 120 km/h und alleine das beruhigt alles. Man sollte in Deutschland wirklich mal über ein Tempolimit bei 130 km/h nachdenken, wenn man sieht, wie das hier funktioniert.

Sarasota ist mittlerweile eine der Touristenhochburgen hier an der Westküste Floridas. Nicht nur die vielen strahlendweissen Strände auf den Inseln wie Lido Key oder Longboat Key, die dem Festland vorgelagert sind, tragen dazu bei. Viele Attraktionen sind hier nach und nach angesiedelt worden und machen einen Ausflug nach Sarasota zum Großteil lohnenswert. „Zum Großteil“ schränke ich sofort wieder ein, weil wir gestern zwei Orte besucht haben, von denen uns der eine sehr gut gefallen hat, und bei dem anderen sagen wir: naja, ganz ok, sollte man mal gesehen haben, aber noch mal muß man das nicht so schnell wieder haben.

Lohnend fanden wir Marie-Selbys-Botanical-Garden, ein wunderschönes Grundstück an der Bucht mit vielen schönen Aussichtspunkten und einer Flora, die ihresgleichen sucht. Riesige Bambuspflanzen, die etliche Meter in den Himmel ragen, Orchideen vom allerfeinsten und einige Banyan-Trees, die nicht nur viel Schatten spenden, sondern teilweise auch durch einen Walkway direkt zu begehen waren. Man hat das Gefühl, man wandert durch einen Baum. Viele kleine Gekkos, hier Lizzards genannt, liegen auf den Brettern oder Wegen und sind aus nächster Nähe zu betrachten, da sie nicht mehr allzu scheu sind. Die zwei Stunden, die wir hier verbracht haben, könnten wir jederzeit wiederholen.

Nach dem unvermeidlichen Kaffee bei Starbucks sind wir dann zum Winter-Quartier der Ringling-Brothers gefahren, der großen Zirkus-Zaren hier in den Staaten. Dort ist in verschiedenen Ausstellungen das Leben in einem Zirkus dargestellt, es gibt eine der besten Kunstmuseen des Landes und die Winterresidenz der Ringling-Familie, das Haus Ca´d Zan ist in Teilen zu besichtigen. Die Galerie haben wir uns gespart, dafür war uns das Wetter zu schön, aber die beiden Zirkus-Ausstellungen und das Haus haben wir uns angeschaut. Eine der Zirkussaustellungen zeigt in einem riesigen Gebäude in einer Miniatur-Ausstellung, wie der Zirkus früher in Amerika über die Lande gezogen ist und welcher Aufwand dahinter steckte, von der Beladung der Züge, über die Logistik innerhalb des Zirkus bis hin zur Vorstellung. Man muß dazu wissen, daß im Gegensatz zu europäischen Zirkus hier in einer Dreifach Manege ca. 7000 Zuschauer dem artisitschen Treiben folgen konnten und daß im Zirkus selbst bis zu 1000 Mitarbeiter und Artisten beschäftigt waren. Also ganz andere Dimensionen sehr plastisch dargestellt.

Über die Winter-Villa der Ringlings möchte ich garnicht mehr viel Worte machen. Ist OK, und kann man mal gesehen haben, den Prunk, aber das war es dann auch schon. Wir waren in zehn Minuten durch damit und brauchen es nicht noch einmal.

Ach ja, der spannendste Moment des Tages: als wir über den Walkway in Richtung Ca´d Zan gegsangen sind, ist uns eine Schlange direkt über den Weg geschlängelt, so ca. 1,20 cm lang und tiefschwarz. Von uns wußte keiner, um welche Art es sich dabei handelt und ob giftig oder ungiftig. Interessant war es für uns, selber festzustellen, wie träge unser Gehirn dabei ist, wahrzunehmen, daß es eine Schlange war, die direkt vor unseren Füßen gekreuzt hat. Als sie schon wieder im Gebüsch rechts von uns verschwunden war, wurde uns erst richtig bewußt, daß das eine Schlange gewesen ist. Echt urig. (Nachtrag des Verfassers: Wir wissen jetzt, dass es sich um eine Florida Cottonmouth gehandelt hat, und haben gestern auch erfahren, dass sie ziemlich giftig ist ... !)

Für den nächsten Besuch in Sarasota haben wir uns dagegen ein Classic-Car-Museum ausgeguckt, das genau gegenüber der Ringling-Brothers liegt, da standen schon draußen etliche schicke Oldies, die einen weiteren Blick wert sind.

Wir hatten aber genug Sightseeing und der Hungerfaktor wurde größer, somit haben wir dem Shopping gehuldigt, haben in der Mall die Hamburger verputzt und BigDogs einen Besuch abgestattet.

Ach so,sollte noch jemand nicht neidisch sein: Gestern hatten wir herrliche 27 Grad, zumindestens bis zu dem Wolkenbruch auf der Rückfahrt, aber das ist ja hier an der Tagesordnung.

So, jetzt erstmal in den Pool !


... und danach einen Burger a la Mikel

1 Kommentar:

Christian hat gesagt…

...ich will auch in den Pool! Knapp 2 Std. muss ich hier noch buckeln...

Gruß

Christian