Samstag, 26. Januar 2008

Gekkos und andere große Verwandte

Tage am Pool können interessant sein, auch wenn man es zunächst garnicht vermutet.

Um den Aussenbereich der Terrasse herum ist bei nahezu allen Villen hier in Florida eine Screen, die aus einem festen Metallgerüst und einer Art Gaze-Stoff besteht. Der Stoff ist derart fein, daß keine Mücken, Fliegen oder andere Tiere in den Poolbereich kommen können. Somit hat man selbst im Hochsommer Ruhe vor den Moskitos und den unvermeidlichen „bugs“ (also alles, was kreucht und fleucht). Andere Tiere werden selbstverständlich auch aussen vor gehalten. Schlangen, Fische (ok, die würden es nicht mal vom Kanal bis zur Screen) schaffen und auch kleine Gekkos, die wir schon immer hier beobachten konnten. Einer der Gekkos lebt in einem schmalen Abflussrohr, durch das eventuell auf der Terrasse stehende Wasser in Richtung Kanal ablaufen kann. Der Gekko ist ziemlich treu: jeden Morgen, wenn die Sonne auf dem Teil der Terrasse steht, wo er sein Loch hat, kommt er hervor und tankt mit der Sonne die nötige Energie auf. Er ist ziemlich scheu und wenn man sich ihm auf weniger als zwei Meter nähert, verschwindet er mit seinen 10 cm Länge in seinem Abflussrohr und wird für einige Zeit nicht mehr gesehen. Heute saß er zur Abwechslung mal an der Screen, so daß wir ihn sehr gut gegen das Blau des Kanals beobachten konnten. Irgendwann war er dann wieder verschwunden und Melanie ist zum Bootsdock ausserhalb der Screen am Kanal gegangen. Und was ihr dort passiert ist, will sie euch selber gerne bloggen:

Ich hatte das zweite Buch fast durch, als mir einfiel, dass noch etwas trockenes Brot auf dem Tisch lag, dass ich an die Fische verfüttern wollte. Vielleicht würde sich ja auch die Schildkröte zeigen, die scheu den Kanal bewohnt! Nein, nur ein paar kleine ... ok ... winzige Fische! Und auch die machten sich nur zögerlich an den Verzehr, was wieder einmal für die „Qualität“ des amerikanischen Brotes spricht!? Hin und her auf dem Bootsdeck, in der Hoffnung, vielleicht doch noch zumindest einen etwas größeren Fisch zu Gesicht zu bekommen, ein paar Bröckchen für die Vögel ... ok ... dann nich ...!?!?!!! ...“Mikel?“...“Bitte? Ich verstehe dich nicht!“ „Kamera!!!!!“ „Was?“ „Die Kamera!!!!! Schnell!!!!!“

Da sass er, vielleicht zwei Meter von mir enfernt auf der Mauer zum Kanal!!!!
Ein grüner Leguan! Während ich dabei war, die in meinen Augen“ doch recht langweiligen Fische zu füttern, hatte dieser sich von hinten angeschlichen. Ich habe ihn erst bemerkt, als ich mich schon zum Gehen umgedreht habe. Gut einen Meter lang sass er nun vor mir und beäugte mich genauso interessiert, wie ich ihn. Bräunlich, etwas rötlich, grau, gelb! Urviech! Bei diesem Anblick wird einem klar, woher die Drachengeschichten kommen! Schuppen, “Stacheln“, lange Krallen, ein Blick, der alles zu sehen scheint! Wir haben uns geeinigt, auf Abstand zu bleiben. Mikel war dann auch mit der Kamera zur Stelle. Unsere Nachbarin Phyllis war im Garten und Mikel kam mit ihr ins Gespräch. Sie erzählte, dass sie den Leguan vor ein paar Tagen schon mal mit einem Stock in den Kanal geschubst hatte, und festgestellt hat, dass dieser sowohl schwimmen, als auch die Leiter zum Bootsdeck wieder hoch klettern kann. Sie empfahl uns, ihn nicht zu füttern und machte uns darauf aufmerksam, dass er wohl auch sehr bissig ist. Da Leguane Aasfresser sind, entzünden sich die Bisse sehr böse. Er liess sich bereitwillig noch ein wenig filmen und fotografieren, wonach wir alle wieder unbehelligt unserer Wege zogen.

Erst eine Schlange und dann der Leguan, alles ohne Netz und doppelten Boden! Nur Alligatoren hatten wir diesmal noch nicht......!

Mal schauen, was die nächste Woche noch bringt!

Für heute zumindestens genug Natur, auch wenn der springende Fisch im Kanal gerade mal wieder seine Late-Night-Show abzieht. Auf der Suche nach etwas Freßbarem (so vermuten wir es zumindestens) springt er alle paar Sekunden aus dem Wasser und wir hören im Dunkeln von der Patio aus nur immer wieder das laute Platschen, wenn er wieder ins Wasser taucht.

So jetzt noch einen leckeren Southern Comfort mit Eis und Ginger Ale und dann haben wir genau die Hälfte unseres diesjährigen Florida-Urlaubs hinter uns.

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Halo Ihr zwei,
hier ist es ziemlich genau 23 Uhr.
Euer Bericht war wieder sehr schön besonders die Fotos von Mel klasse.

Der Southern war bestimmt klasse so auf Eis am Pool bei mir wars nur ne Flasche Bier aber immerhin.

Gruss, jens

Ach wo bleibt eigentlich das Poolfoto? Finja wartet drauf.