Die beiden ungleichen Zwillinge liegen etwas südlicher von Cape Coral und man kommt nach einer knapp halbstündigen Fahrt (also in Amerika gerade um die Ecke) über eine
neugebaute Brücke auf die erste Schönheit, Sanibel. Die drei Brücken hat man seit Mitte 2006 komplett erneuert und mit der ersten Brücke von der Ft.Myers-Seite aus hat man die Fahrbahn auf eine Höhe gehoben, bei der auch größere Schiffe unter dieser Brücke herfahren können, ohne daß es wie früher einer Klappbrücke bedarf. Die Klappbrücke führte früher zu großen Rückstaus. Der Wegzoll für die Brücke ist mit 6 $ sehr hoch, aber wenn man erst einmal auf der Insel ist, weiß man, warum man gerne die Toll entrichtet hat.
Wir haben schon einen bestimmten Rhythmus, wie wir uns immer wieder unseren Trauminseln nähern: an der ersten Kreuzung, wo in orangene Warnwesten gehüllte Hilfspolizisten den Verkehr per Hand leiten (es gibt keine Ampel auf beiden Inseln), führt uns unser Weg immer auf die linke, kurze Seite von Sanibel. Dort ist unser Parkplatz immer direkt am Sanibel Lighthouse, der auf dem schneeweißen Strand am Südende der Insel thront. Wir begeben uns über hölzerne Stege, die hier das Palmendickicht durchschneiden, auf den Strand und schauen meist am Anglersteg, was die Jungs heute so an die Angel bekommen haben. Unser einer staunt, welch tropische Fische hier aus dem Golf von Mexiko geangelt werden, die wären bei uns die Sensation in jedem Aquarium, aber hier ist es völlig normal diese Fische nicht nur aus dem Wasser zu holen, sondern auch für das abendliche Dinner mit nach Hause zu nehmen.
Wir ziehen die Schuhe aus und wandern über den schneeweißen Strand ein Stück in Richtung des Leuchtturms, meist sieht man hier eine Schule Delphine ca. 50-100 Meter vor dem Strand auf der Suche nach was Freßbarem, aber heute ist das Meer sehr ruhig.
Nur einige Schnellboote sehen wir in einiger Entfernung in den Golf von Mexico einbiegen. Auf dem Strand liegen Abermillionen von Muscheln, über die jeder Sammler jauchzt. Die Strände auf Sanibel und Captiva sind bekannt dafür, daß sie die besten Muschelsuchreviere Amerikas bieten. Oft findet man auch fossile Haizähne, die durch die Meeresbrandung auf den Strand getrieben werden. Auch eine besondere Seeigelart, der Sanddollar, hat hier sein zuhause. Er hat seinen Namen durch sein Aussehen, daß einer Dollarmünze gleicht, die es übrigens heute meines Wissens garnicht mehr gibt.
Wir fahren über die Hauptstrasse der Insel, die sich einmal komplett durch Sanibel und Captiva windet, in Richtung Norden, an den vielen kleinen Geschäften und Restaurants vorbei, die hier die Bedürfnisse vor allem der Touristen bedienen. Ein kurzer Halt an einem sehr guten Burgerrestaurant, dem „Cheeburger Cheeburger“ und der riesige, frisch gebratene Burger stopft
das aufkommende Hungerloch. Wir fahren weiter an einem wunderbaren Naturschutzgebiet entlang, dem „J. N. "Ding" Darling National Wildlife Refuge“ (http://www.fws.gov/dingdarling/ ). Wir sind bereits zweimal den Weg entlanggefahren, wo man Alligatoren, viele Vogelarten, Schildkröten (die hier sehr zahlreich sind) und Fische beobachten kann. Daher lassen wir den Park diesmal rechts liegen und fahren weiter in Richtung Captiva.

Captiva ist die kleinere Schwester von Sanibel, ebenfalls mit wunderschönen Stränden gesegnet. Alles ist hier etwas feiner und kleiner als auf Sanibel. Hier findet sich am Nordende auch wieder eine gated community, aber kurz vorher gibt es einen kleinen Parkplatz, wo uns auch mal wieder Starbucks mit frischem Kaffee und geeisten Cafè-Spezialitäten erwartet. Wir holen uns einen Frappuccino und heißen Moccachino und setzen uns an den Strand, in der Hoffnung, doch noch den ein oder anderen Delphin zu beobachte, aber nur einige Strandläufer picken hochmotiviert in der Brandung herum. Es ist ein wahrhaft tropisches Geühl, hier zu sitzen und den Blick auf den Golf von Mexico zu schweifen zu lassen.
Bevor mich die Sonne zu sehr verbrennt, machen wir uns auf den Rückweg und stellen uns in den Stau, der hier allabendlich entsteht, wenn die Touristen den Rückweg aufs Festland antreten. Einer der Vorteile unseres Rückwegs ist die Tatsache, daß wir wenige Meter hiter dem Erreichen des Festlandes wieder am BigDogs-Store im Tanger-Outlet-Center
vorbeikommen und da wir noch eine spezielle Bestellung für Finja erledigen sollen, schauen wir heute mal wieder in unseren Stammladen herein. Die Jacke ist schnell gefunden und noch eine zweite Kapuzenjacke. Beim Stöbern an der Ladenzeile des Outlets ist uns vorher aufgefallen, daß dort noch ein Nike-Factory-Store mit Sportschuhen aufwartet und da ich bislang noch nicht fündig geworden bin, schauen wir auch hier noch einmal herein. Mel bleibt noch kurz draussen vor der Tür und ich gehe schon mal stöbern. Ein Blick auf die „Sizes 14 & up“ und ich sehe sofort, daß es hier wieder einmal ein Paar mit Größe 18 (american Size = 52 in Deutschland) gibt. Das letzte Mal 2007 habe ich mich über ein paar schwarze Nike-Basketball-Shoes für 50 Dollar, also damals ca. 38 Euro gefreut. Ein Blick auf das Preisschild: diese Schuhe sollen 9.99 $ (also 6,80 €) kosten, lt. großem Reduced-Schild auf dem Karton. Freude über Freude, so günstig. Doch halt, da ist noch ein kleineres rotes Preisschild auf dem Karton: 4,99 Dollar, also ganze 3,40 Euro. Na, wenn das mal nicht zu teuer ist ... ! ;-) Ich kann garnicht so schnell mit den zitternden Händen den Karton greifen und unauffällig zur Kasse schlendern. Wer weiß, wo die sich vertan haben? An der Kasse wird zunächst ein Preis von 19.99 $ angezeigt, ich hole schon Luft, aber der Kassierer, ein junger Farbiger, korrigiert sofort den Preis auf 4,99 $. Inclusive der allgegenwärtigen Sales-Tax, die hier immer erst and er Kasse angezeigt wird, zahle ich 5,26 $, also etwa 3,70 Euro. Melanie, die es gerade bis zur Kassen geschafft hat, schaut mich fragend an, weil ich schon nach wenigen Minuten mit einem Karton an der Kasse fertig bin und ich erzähle ihr im Rausgehen von meinem besonders günstigen Fang. Jetzt ist auch endlich Zeit, die Schuhe genauer zu betrachten, weil bislang war es mir vollkommen unwichtig, welche Farbe und Form die Schuhe haben. Natürlich hatte ich sie mir schon vorher kurz angeschaut, aber erst jetzt geniessen wir den Anblick von weiß-blauen Basketball-Shoes in Größe 52 für knappe vier Euro !

What a catch !
2 Kommentare:
Hey da wird sich Fini ja freuen wenn Mel und Mikel so viel tolle Sachen mitbringen aus America.
Die Big Dogs Sachen sind von der Qualität her echt klasse.
Was macht eigentlich die Kamera habt ihr schon ein paar schöne Filme gedreht?
Ach so, jaaa, das ist so Jens. Wir sind ja des öfteren am Strand und spazieren da so durch das Meer und sooo, und da filmen wir ja auch manchmal und ... da kann man ja auch schon mal vergessen, daß die Kamera in der Hand ist und ... da geht man dann ja auch schon mal tiefer ins Meer ... und die wird bestimmt wieder funktionieren, wenn sie erst wieder trocken und vom Salz und vom Sand befreit ist ... und ... !
Ganz sicher !
Mikel
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